Wie das Internet of Things den Einzelhandel verändern wird
Eine exquisite Produktauswahl, toller Service, eine persönliche Note und ehrliches Interesse am Kunden – Assoziationen, die man mit dem kleinen Laden an der Ecke hat, und gleichzeitig Eigenschaften, die schon immer einen guten Händler ausgezeichnet haben. Wenn ein Händler seine Kunden so gut kennt, dass er teilweise seine Wünsche erraten kann, wird für den Kunden der Einkauf zu einem Erlebnis, über das er gerne spricht und das er auch gerne wiederholt.
In einer Zeit jedoch, in der der Waren- und Personenverkehr stetig zunimmt, in der Handel zunehmend von automatisierten Prozessen getrieben wird und mehr und mehr in der digitalen Welt stattfindet, wird es für den Händler immer schwieriger, diese Art von persönlicher Note zu bewahren.
Bei den wachsenden Kundenströmen wird es unmöglich, jeden Kunden beim Namen zu kennen. Auf der anderen Seite ist der Kunde gezwungen, sich bei der steigenden Zahl und Vielfalt der Produkte immer schneller zu orientieren.
Doch gerade in dieser Zeit wird es für Händler immer wichtiger, aus der Vielzahl der angebotenen Produkte das für den Kunden Relevante und Interessante zu empfehlen. Diese Funktion eines persönlichen Kurators und „Wegweisers durch den Angebots-Dschungel“ ist eine großartige Chance, sich vom Wettbewerb abzugrenzen, dem Kunden durch Komplexitätsreduktion und Zeitersparnis einen echten Mehrwert zu bieten, und eine langfristige Kundenbeziehung aufzubauen.
Vielbesteller, Gelegenheitskäufer, Inspiration-Suchende – mit einem maßgeschneiderten Angebot kann der Händler jede Zielgruppe individuell abholen und begeistern.
Smart Devices und Datenverknüpfung
Moderne Technologie eröffnet großen und kleinen Händlern neue Chancen, ihre Kunden besser kennen zu lernen und – unabhängig vom Kanal – bestmöglich zu bedienen. Zum einen bieten neue Technologien und Geräte wie beispielsweise Internet-of-Things, Beacons oder Wearables die Möglichkeit, mit Kunden in neuen Situationen und auf eine neue Art und Weise zu kommunizieren.
Zum anderen können Händler mittlerweile auf die unterschiedlichsten Daten zugreifen, die den notwendigen Kontext und die Grundlage für ein personalisiertes Angebot bieten – angefangen beim Surfverhalten im Onlineshop über kanalübergreifende Transaktionsdaten, kontextuelle Daten wie das Wetter vor Ort bis hin zu persönlichen und biometrische Daten wie beispielsweise Gewicht und Gesundheitszustand.
Beispiele für die Personalisierung von morgen
Werden die so gewonnenen Daten geschickt kombiniert, entsteht eine schier endlose Liste von innovativen Konzepten. Die folgenden Beispiele zeigen, wie diese Art der Personalisierung im Handel aussehen könnte:
- Eine Kundin betritt den lokalen Laden des Händlers, nachdem sie sich ein bestimmtes Kleid bereits mehrmals in seinem Onlineshop angeschaut hat. Über den Kunden-Login im Onlineshop und Beacon-Technologie vor Ort kann der Händler die Kundin identifizieren und individuelle Beratung oder einen persönlichen Rabatt anbieten – oder basierend auf ihrer Auswahl andere Produkte vorschlagen, die ihr auch gefallen könnten.
- Steht laut Wetterbericht in einer Stadt ein besonders schönes und sonniges Wochenende bevor, können Kundinnen aus dieser Stadt ein spezielles Angebot für Sonnenbrillen erhalten. Diese Art der Individualisierung wird durch eine Standort-Bestimmung (Geo-Lokalisierung) der Kundin via Browser oder mobilem Gerät ermöglicht.
- Wenn der persönliche Fitness-Sensor registriert, dass ein wichtiges Trainingsziel erreicht wurde, wird automatisch Kleidung mit der optimalen Passform bestellt. Ebenso kann diese Technologie einen Halb-Marathon in der Nähe ausfindig machen und passende Reisevorschläge anzeigen.
Waren solche und ähnliche Szenarien noch vor ein paar Jahren undenkbar, setzt heutzutage nur noch die Fantasie des Händlers den Möglichkeiten für diese Art von Personalisierung Grenzen.
Quelle: Huffington Post